Mittwoch, 28. Juni 2017

Malerisches Bergdorf am Berg der Berge

Am nächstenTag fahren wir mit dem Zermatt-Shuttle 6 km taleinwärts. 


So wie sich Zermatt zeigt, haben wir es uns vorgestellt.  Ein großes Dorf am Ende eines Hochtales; von steilen Bergflanken begrenzt. 



   Unser Vorhaben zum >>> Schwarzsee weiter zu fahren, fällt ins Wasser, weil diese Bahn gerade Revisions-Pause hat. So begnügen wir uns mit einem Bummel durch den angenehmen Ort, wo auch heute noch keine mondänen Hotel-Beton-Klötze das heimelige Gefühl des Bergsteiger-Dorfes stören.


Unterkunft im englischen Stil für betuchte Gäste
 Im Boden eingelassenen Messing-Platten mit den Namen der Erstbesteiger des Matterhorns. Sie waren die eigentlichen  Begründer des heutigen Tourismus. 




Viele Häuser kleben an den steilen Hängen und ganz oben, hinter dem Dachgiebel des kleineren Hauses im Ort, 


steht dieses Haus

 In der Kirche ist "Netzwerk" das momentane Thema -- 

vernetzt mit Familie, Freunden ... mit der ganzen Welt ...



Wir besuchen den Friedhof, wo  meist ganz schlicht, auf Felsbrocken, die Namen einiger verunglückter, internationalen Bergsteiger zu lesen sind. So manche Bergtragödie verbirgt sich in den kurzen Grabinschriften! 


Im selben Jahr geboren wie unser Clausi und ein Jahr früher verunglückt als unser Sohn ... wir können den Schmerz der Eltern mitfühlen, die hier ihrem Kind ein Denkmal gesetzt haben ...

und viele andere, die ihr Leben hier in den Bergen verloren haben. 



Das Matterhorn versteckt sich noch hinter den Wolken. 

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Auf dem weiteren Weg fallen uns nicht nur recht originelle Werbetexte, sondern auch, uns hoch erscheinende Preise auf den Speisekarten auf. 


Beim Warten, bis das  Matterhorn-Museum aufsperrt,  bemüht sich eine junge Dame mit dem Steinbock ein nettes Selfi zu machen.


Wir machen auch eines, doch das ganze Bemühen nützt bei uns nicht so viel - oder doch? 


Im Museum sehen wir den Nachbau des ersten gewerblichen Beherbergungsbetriebes mit 3 Betten; vorher wohnte man beim Pfarrer; wer sich damals Reisen, Urlaub und Bergsteigen leisten konnte, war gebildet und begütert, von höherem Stand und konnte sich also mit dem Geistlichen auf Latein unterhalten! 
  

Die Schusterwerkstatt, wo damals robuste und unwahrscheinlich schwere, genagelte Bergschuhe händisch hergestellt wurden. 

Unsere ersten Berg- und Schischuhe waren so wie dieser. 


Über diesen Bergsteiger kann man hier mehr erfahren >>>


Fotos erinnern an jene, die nicht mehr zurückgekommen sind ... auch ein Innsbrucker ist darunter.


 Ausrüstungsgegenstände, Schuhe und andere Habseligkeiten abgestürzter Bergsteiger sind oft das Einzige, was Kameraden noch gefunden haben.



Edward Whymper und das gerissene Seil


Die Erstbesteigung des Matterhornes und seine
>>> tragische Geschichte

Frauen mit Lodenröcken und in Schuhen mit Absätzen, 
für uns heute unvorstellbar












   
Geradezu unglaublich, in welch kurzer Zeit Spezialisten den Auf- und Abstieg  bewältigen. 

Rekordhalter seit 50 Jahren


Das Wahrzeichen der Schweiz hat sich enthüllt


Die Schweiz, mit seinen gewaltigen Bergen und der überaus freundlichen Bevölkerung ist für uns ein tolles Reiseland.


Auf der Rückfahrt nach Täsch sehen wir vom Zug aus  Murmeltiere herumtollen; Zermatt ist von über 30 Viertausendern umgeben ... wir haben nicht alle gesehen ...      

klick >>> Panorama Karte 



Freitag, 23. Juni 2017

Bei den Wallisern

Es ist uns viel zu heiß im schönen Bern, wir müssen wieder in die Berge ... zum schönsten Berg Europas, dem Matterhorn

Vielleicht wäre der Weg zurück über Interlaken und den Grimsel-Pass näher, doch wir wollen noch nicht genau wissen, ob unser neues Thermostat hält,was wir uns von ihm versprechen, Deshalb nehmen wir die bequeme Autobahn über Vevey und Montreux. Vorbei an unzähligen Marillenplantagen und Weinbergen.


Da Zermatt schon seit vielen Jahren autofrei ist, steuern wir den Campingplatz in Täsch an.


 Er liegt unweit vom Matterhorn - Terminal,  von wo der  Zermatt-Shuttel abfährt. Übrigens schon seit 1981.
Wir belegen einen feinen Platz, neben uns das Zelt einer japanischen Familie mit ihrem französischem Mietauto. 



Wenig später kurven sogar weitere Japaner mit einem Wohnmobil auf den Platz. So etwas haben wir noch nirgends gesehen; dazu bedarf es wohl eines derartigen Touristen-Magneten wie der Schweiz. 

Bis in die1950 Jahre lebte die Mehrheit der Walliser vom Ertrag der Landwirtschaft. Die erhaltenen Stadel zeigen, wie man sich hier seit altersher, durch die, auf Stelzen mit runden Steinplatten stehenden Speicher, vor dem Eindringen der Mäuse geschützt hat. 



Die Nutzung von alten Ställen zu Wohnzwecken, ist oft schwierig, da mehrere Eigentümer beteiligt sind. 



Früher waren die Bewohner Selbstversorger, seit jeher wurde Roggen angebaut und heute wird immer noch  köstliche Roggenbrot gebacken … wir haben uns natürlich einen Laib gekauft. Es schmeckt wie das Brot aus Kindheitserinnerung. 



Der Täschbach, so wichtig er für die Bevölkerung zur Bewässerung, Feuerbekämpfung und Antrieb des Kraftwerkes ist, kann aber auch sehr heftig wüten und große Überschwemmungen sind die Folge. !957 haben die Fluten einen Teil des Friedhofes weggeschwemmt.



Die schöne, schlichte Kirche.

Das Wasser aus den Dorfbrunnen ist wunderbar erfrischend.




ein  renoviertes Walliser Wohnhaus --


der Hausname -- 


die Walliser sind uns gegenüber sehr freundlich und freuen sich, dass wir wissen wollen, warum der Salat im Garten in " Schüsseln" wächst,  --  damit die Schnecken nicht drankommen, war die Antwort ... eigentlich einleuchtend! 



sparsam sind sie auch, es hat alles Platz in dem kleinen Häusle

letzte Sonnenstrahlen auf die Viertausender